Dir dreigeteilte und mit Corian-Platten bestückte Front sieht
nicht nur gefällig aus, sie ist auch akstisch sinnvoll
Oberfläche ergibt und nebenbei sehr
robust ist. Die dreiteilige Front ist wie
die Rückseite mit Platten aus Corian
gedoppelt. Dieses Komposit aus mine-
ralischem Füllstoff und Acrylharz sieht
nicht nur sehr edel aus, sondern ist auch
akus-tisch erste Wahl und verstärkt das
Gehäuse. Denselben Zweck erfüllen die
Verstrebungen im Inneren. Optisch ist
unser Testmuster, wie bereits erwähnt,
noch nicht komplett fertig, die beiden
schlichten Bananabuchsen werden noch
durch ein edles Terminal aus dem Hau-
se Mundorf ersetzt. Von dort kommen
auch sämtliche Weichenbauteile, so dass
sich die Event Horizon Essence auch
hier in der obersten Liga platziert. Die
Schaltung selbst ist schlicht: Mehr als
eine Flachbandspule brauchen die zwei
parallelgeschalteten
Tiefmitteltöner
nicht, dem Hochtöner reicht eine Kapa-
zität nebst Querspule und Pegelwider-
stand. Als Option bietet Richard Loh-
nert den Röhrenfans eine entsprechende
Impedanzentzerrung an.
Kommen wir nun zum Dreh- und An-
gelpunkt jedes Lautsprechers: der Be-
stückung. Gerade wer sich mit Laut-
sprecherselbstbau beschäftigt hat, wird
meinen die beiden Kandidaten wie-
derzuerkennen.
Doch
Vorsicht,
der
Schein trügt. Von vorne sehen die bei-
den aus wie Modelle der Marke Vifa,
die Chassis werden jedoch mittlerweile
von Scan-Speak in Dänemark weiter-
entwickelt und gefertigt. Die dänische
High-End-Schmiede ist ja seit 2009
wieder selbstständig und in dänischer
Hand; wenn man so will, hat man die
beiden Chassistypen von der Marke
Vifa mitgenommen. Sie sind also nicht
baugleich, so wird der 18-cm-Tiefmit-
teltöner mit einem Scan-Speak-Korb
gefertigt (auch hier befindet sich in un-
serer Testbox nicht die finale Version).
Die braune Holzfasermembran ist je-
denfalls über jeden Zweifel erhaben und
liefert auch in der Scan-Version erst-
klassige Messergebnisse. Dies gilt auch
uneingeschränkt für den Ringstrahler,
der den Hochtonpart übernimmt und
sich nicht davon abhalten lässt, so gut
wie verzerrungsfrei bis 40 kHz zu ren-
nen. Die Abstimmung der Event Ho-
rizon Essence ist dabei „englisch“, also
mit etwas zurückgenommenen Höhen,
was sich im Hörtest als exzellent he-
rausstellte - siehe unten.
Gehörtes:
- Ella Fitzgerald &
Louis Armstrong
Ella and Louis
(FLAC 96 kHz, 24 Bit)
- Jen Chapin
ReVisions
Songs of Stevie Wonder
(FLAC 96 kHz, 24 Bit)
- Biber Herrmann
Love & Good Reasons
(FLAC 96 kHz, 24 Bit)
- Yuri Honing Trio
Star Tracks
(FLAC 44,1 kHz,16 Bit)
- Stoppok + Worthy
Grundvergnügen
(FLAC 44,1 kHz,16 Bit)
Vorher noch ein Wort zur Tieftonab-
stimmung: Die Event Horizon Essence
verfügt über ein geschlossenes Ge-
häuse. Die Entwickler haben also den
bestmöglichen Klang im Bass einer
nach unten ausgedehnten Wiederga-
be vorgezogen. Die Box ist daher nur
eingeschränkt
fullrangetauglich. Mit
einem -3-dB-Punkt von ca. 65 Hz
freut sie sich über Unterstützung im
Tiefbass.
Audio-Circle-Chef
Loh-
nert empfiehlt dazu Dipol-Subwoofer,
hier stehen gleich mehrere Typen zur
Auswahl. Je nach Hörraum und Hör-
geschmack kommen einer oder meh-
rere BM (C „Blow Motion Control“)-
Subwoofer vom Typ Attac 300 oder
Attac 400 zum Einsatz. Diese sind
nichts anderes als die früher unter dem
Namen Audio Elevation vertriebenen
„Originale“ des von Axel Ridtahler
erfundenen
Ripol-Subwoofers.
Die
Beschreibung dieser in der Szene le-
gendären Spielart des Dipols mit dop-
pelter Treiberbestückung würde alleine
locker einen Artikel füllen, deshalb
hier nur in aller Kürze: Ein Dipol ist
dadurch gekennzeichnet, dass er nicht
kugelförmig (wie ein normaler Sub-
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